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„Jeder kann eine Drohne steuern“ – Warum das nicht immer stimmt

Drohnen sind in den letzten Jahren immer populärer geworden. Vom kleinen Spielzeug für Kinder bis hin zu hochprofessionellen Modellen für Industrie, Filmproduktion und Inspektionen – die Vielfalt ist enorm. Viele denken: „Eine Drohne zu steuern ist einfach!“ Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

Während einfache Drohnen für den Freizeitgebrauch oft unkompliziert sind, erfordern professionelle Modelle viel Erfahrung, technisches Verständnis und oft sogar einen speziellen Führerschein. Warum das so ist, erklären wir in diesem Beitrag.



Die verschiedenen Drohnenklassen

In Europa werden Drohnen in verschiedene Kategorien eingeteilt, die sich vor allem nach ihrem Gewicht und Einsatzzweck richten:

  • Offene Kategorie: Für Freizeit- und Hobbyflüge. Drohnen dürfen maximal 25 kg wiegen und müssen in Sichtweite geflogen werden.

  • Spezielle Kategorie: Hier sind Einsätze erlaubt, die über die Vorgaben der offenen Kategorie hinausgehen, z. B. Flüge außerhalb der Sichtweite.

  • Zertifizierte Kategorie: Diese umfasst besonders große oder schwere Drohnen, die für komplexe und risikoreiche Einsätze genutzt werden.



Drohnenführerscheine und gesetzliche Vorgaben

Seit einigen Jahren gibt es verpflichtende Drohnenführerscheine für bestimmte Drohnenklassen. In der offenen Kategorie unterscheidet man zwischen:

  • A1/A3-Führerschein: Für Drohnen unter 250 g oder solche, die in unbewohnten Gebieten geflogen werden.

  • A2-Führerschein: Für Drohnen bis 2 kg, die in bewohnten Gebieten betrieben werden. Hier ist eine zusätzliche Prüfung nötig.

In der speziellen Kategorie müssen Piloten oft zusätzliche Zertifikate erwerben, einen Risikobewertungsprozess durchlaufen und Genehmigungen einholen.

Von Spielzeug bis High-Tech: Drohnenmodelle und ihre Fähigkeiten

Drohnen gibt es in allen Größen und Preisklassen:

  • Spielzeugdrohnen: Kleine, leichte Drohnen für Kinder. Sie wiegen meist unter 250 g, haben eine begrenzte Reichweite und sind einfach zu bedienen.

  • Kameradrohnen für Hobby-Piloten: Modelle wie die DJI Mini 3 bieten bereits hochauflösende Kameras, GPS-Stabilisierung und intelligente Flugmodi.

  • Professionelle Drohnen: Die DJI Matrice-Serie oder Parrot Anafi USA werden für Inspektionen, Kartierungen und Rettungseinsätze genutzt. Sie wiegen mehrere Kilogramm und können mehrere Tausend Euro kosten.

Warum Erfahrung entscheidend ist

Die moderne Technik macht Drohnen sicherer als je zuvor. Funktionen wie Hinderniserkennung, automatische Rückkehr und GPS-gestützte Stabilisierung erleichtern das Fliegen enorm. Doch selbst mit diesen Assistenzsystemen bleibt der Mensch der entscheidende Faktor. Eine Drohne falsch zu steuern oder gesetzliche Vorgaben zu missachten, kann gefährlich werden:

  • Ein Absturz kann Schäden an Gebäuden oder Fahrzeugen verursachen.

  • Personen könnten verletzt werden, insbesondere durch größere Drohnen.

  • In sensiblen Bereichen (Flughäfen, Naturschutzgebiete, Industrieanlagen) kann ein unerlaubter Drohnenflug ernste Konsequenzen haben.

Fazit: Nicht jede Drohne ist ein Spielzeug

Oktocopter - Ein Drohne grösser als ein Mensch.
Oktocopter - Ein Drohne grösser als ein Mensch.

Ja, ein Kind kann eine kleine Spielzeugdrohne steuern – aber das hat wenig mit dem professionellen Drohnenflug zu tun. Hochwertige Drohnen bieten unglaubliche technische Möglichkeiten, aber sie erfordern auch eine geschulte Hand. Ein erfahrener Pilot sorgt nicht nur dafür, dass die teure Drohne sicher geflogen wird, sondern schützt auch Menschen und Eigentum vor Schäden. Wer sich ernsthaft mit Drohnen beschäftigen möchte, sollte sich mit den gesetzlichen Vorgaben, den technischen Möglichkeiten und den notwendigen Fähigkeiten auseinandersetzen.


Denn eines ist klar: Nur weil man eine Drohne starten kann, heißt das nicht, dass man sie sicher beherrschen kann.

 
 
 

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